1. Quito – UNESCO Weltkulturerbe
Die Hauptstadt Ecuadors empfing uns auf rd. 3.000 m Höhe. Gern hätten wir noch mehr Zeit gehabt, um auf einem Stadtbummel durch das koloniale Stadtzentrum, die engen Gassen, die ältesten und schönsten Kirchen Amerikas und die faszinierende weite Aussicht in das Tal von Quito und auf die umliegenden schneebedeckten Bergriesen der Anden ausgiebiger genießen zu können. Da wir jedoch noch mehr zu entdecken hatten, verließen wir am nächsten Tag die Hauptstadt.
2. Nationalpark Pasachoa – „La Cienega“ auf den Spuren Alexander von Humboldt
Den zweiten Tag unserer Ecuador Reise machten wir uns auf zum Nationalpark Pasachoa. Dieses Waldschutzgebiet im Andenhochland auf über 3.000m Höhe ist unbedingt eine längere Wanderung wert. Die üppige vielfältige Páramo-Vegetation erfreut mit seiner Flora und Fauna das Auge des Naturfreunds. Nach 4-stündiger ausgedehnter Wanderung wandelten wir auf den Spuren Alexander von Humboldt und übernachteten in der „La Cienga“ – einer Hacienda in der der Wissenschaftler bereits etwa 1800 nächtigte. Wir genossen die ursprüngliche Atmosphäre und die von uralten Bäumen gesäumten Blumengärten.
3. Zumbahua und Kratersee Quilotoa
Das kleine Indiodorf Zumbahua liegt in der Cotopaxi Provinz inmitten einer beeindruckenden Berglandschaft. In dieser touristisch kaum erschlossenen Gegend haben wir das Alltagsleben der einheimischen Indios kennengelernt. Hier trifft man sie noch In ihren traditionellen bunten Ponchos, die Frauen mit weiten Röcken und Hüten auf dem Markt ihre vielfältigen Waren – Obst, Gemüse, Kräuter, Fleisch, Lamas, Schweine und vieles mehr – anbietend.
Zum trubeligen Markt ein Kontrast war unsere mehrstündige Wanderung am blaugrünen in malerischer Bergkulisse gelegenen Kratersee von Quilotoa, der zugleich der westlichste Vulkan in den ecuadorianischen Anden ist mit bis zu einer Höhe von 3.914 m.
4. Saquisili Indiomarkt und Cotopaxi Nationalpark
In Saquisili besuchten wir den kaum bei Touristen bekannten, nur am Donnerstag stattfindenden Hochlandmarkt der Indio-Bauern, die in ihren bunten Trachten aus den umliegenden Bergen kommen, um ihre Produkte zu verkaufen und anschließend ihre Lamas mit erhandelten Waren zu beladen. Gehandelt wird mit Alpacas, Schilfteppichen, Lebensmitteln, Keramik- und Töpferwaren.
Dann tauchten wir wieder ein in die wunderbare Naturlandschaft Ecuadors. Eine 3-stündige Wanderung auf einer auf 3.800 m liegenden Hochebene führt uns um eine Lagune mit einer spektakulären Sicht auf den gigantischen Vulkankegel des Cotopaxi, der mit rd. 6.000 m der höchst aktive Vulkan der Welt ist.
5. Kratersee Cuicocha u. Cotocachi – Chorlavi
Ecuador lässt uns mit seinen schier mannigfaltigen Naturwundern nicht los. So boten sich uns auf einer vierstündigen Wanderung auf 3.400 m Höhe am Rande des Kratersees Cuicocha wieder atemberaubende Ausblicke auf den See und das umliegende Hochland.
Während der anschließenden Bootsfahrt bot sich uns die grandiose Landschaft mit seiner üppigen Vegetation wieder aus einer anderen Perspektive dar. Immer wieder begeistert waren wir über die herrlich inmitten der Natur gelegen, im Kolonialstil eingerichteten gemütlichen und überaus gastfreundlichen Haciendas wie zum Beispiel die am Fuße des Vulkans Imbabura befindlichen „Chorlavi“.
6. Indiomarkt Otavalo – Thermalquellen Papallacta – SPA Resort
Wieder einmal tauchten wir auf unserer Ecuador Reise in das farbenfrohe Treiben auf dem Indiomarkt von Otavalo ein, der als der größte seiner Art überhaupt in ganz Ecuador und Südamerika gilt. Obwohl schon etwas touristischer, drängelt man sich gemeinsam mit den Otavaleños, die Einheimischen, über den Markt und findet noch die unverfälschte Identität in ihrer typischen aufwändigen Tracht: die Frauen sind in der Öffentlichkeit mit wollener bunter Kopfbedeckung, dunklem Rock, weißer und bunt bestickter Bluse und mit einem bunt gewebtem Gürtelband unterwegs. Die Männer tragen einen dunklen Poncho mit weißer Hose. An ihrer Tracht werden die Otavalos im ganzen Land erkannt.
Auf unseren Fahrten, wie auch durch die faszinierende Landschaft der Andenkette zum Papallacta-Pass auf 4.000 m Höhe, hatten wir immer wieder Gelegenheit in altertümlichen ursprünglichen Haciendas einzukehren.
Nunmehr hatten wir auf dieser Tour den Äquator erreicht, was natürlich als historischer Augenblick auf einem Foto festgehalten wurde.
Vom Papallacta-Pass hatten wir wieder atemberaubende Sicht auf den Gletscher des Vulkans Antisana. Unterhalb des Passes speisen Thermalquellen des Vulkans die schönste Badeanlage Ecuadors. Wir entspannten und übernachteten in dieser toll angelegten Anlage mit seinen mit heißem Thermalwasser gespeisten Pools und komfortablen Bungalows – ein wahrer Genuss!
Hier verbrachten wir zwei Tage mit Erholung und Entspannung sowie einer mehrstündigen Wanderung im Anden-Hochland Páramo mit seinen verschiedenartigen Ökosystemen.
7. Drei Tage Regenwald – Lodge Las Cascadas
Was für ein Kontrast zu unserer bisherigen Reise durch Ecuador. Es ging hinab durch bizarre, immergrüne Páramo und Nebelwälder in den subtropischen Regenwald zum Rio Napo.
Mit einem großen Einbaumkanu fuhren wir stromabwärts und erreichten nach einem Zwischenstopp in der Tierauffangstation Amazonico, in der freiwillige junge Leute verschiedenster Nationen bei der Betreuung der Tiere und deren Auswilderung helfen, unsere Lodge inmitten des Regenwalds.
Umgeben vom Dschungel, Plätschern eines Baches, vielen blühenden heimischen Blumen genossen wir den Abend in der nach indianischer Tradition aus Naturholz gebauten Lodge am romantischen Lagerfeuer. Spektakulär war auch unsere Nachtwanderung durch den Regenwald Ecuadors.
8. Puyo und Banos – Hacienda Leito
Nach dem Besuch einer Werkstatt in Puyo, in der Indios Holzfiguren aus Balsaholz schnitzen, die sich auch gut als Mitbringsel eignen, erwartete uns erneut ein atemberaubendes Naturschauspiel. Wir fuhren auf der „Route der Wasserfälle“ das Tal des Rio Pastaza bei Banos hinauf und wanderten zum mächtigsten Wasserfall Ecuadors „Pailón del Diablo“. Genau genommen ist das die Schlucht, durch die der Wasserfall aus einer Höhe von ca. 80 Metern über drei Stufen hinabstürzt. In der letzten liegt ein Felsen der einem Totenkopf ähneln soll. Wir haben nach einer Wanderung den Wasserfall auf einer Hängebrücke überquert und einen tollen Postkarten reifen Panoramablick auf den Wasserfall und die umliegende Berglandschaft genossen.
Wer sportliche und abenteuerliche Herausforderungen sucht, der ist in Baños richtig. Baños ist Touristenzentrum, Wallfahrtsort für Individualtouristen und Badeort zu Füßen des aktiven Vulkans Tungurahua.
Neben den Wasserfällen gibt es in Baños noch zahlreiche weitere Touristenattraktionen wie verschiedene Seilbahnen, Bungee und mehrere Flying Fox mit bis zu über einem Kilometer Länge. Die „Ruta de las Cascadas“ ist die Radtour von Banos aus durch das Tal des Río Pastaza und eine der bekanntesten Radtouren Ecuadors.
Was wir auf unserer weiteren Ecuador Reise erlebt haben, erfahrt ihr im nächsten Teil unseres Ecuador Reiseberichts.
Text und Bilder Wolfgang und Angela S. – Vielen Dank für diesen Bericht 🙂